Das Potenzial epochaler Auswirkungen
Das Handeln des US-Präsidenten Donald Trump hat das Potenzial epochaler Auswirkungen. Besonders gefährlich ist Trump noch dazu aufgrund seiner Unberechenbarkeit und weil er keine volkswirtschaftliche Strategie dazu anbietet. Kurzfristig führt seine protektionistische Zollpolitik zu deutlich negativen Konsequenzen für die amerikanische Wirtschaft und ihre Konsumenten. Die Zölle auf die importierten Güter lassen deren Preise steigen, was in der Folge einen Rückgang der Nachfrage dieser Güter erwarten lässt. Der Aufschrei in der Bevölkerung könnte noch groß werden, wenn im Supermarkt manche Produkte sehr teuer werden oder gar die Regale leer bleiben. Die Komponenten vieler amerikanischer Endprodukte kommen aus dem Ausland (globalisierte Wertschöpfungskette), was durch Zölle ebenfalls zu Preissteigerungen führen wird. Kurzfristig ist ein Ersatz durch inländische, amerikanische Produkte in vielen Fällen nicht möglich.
Null-Zoll-Lösung wäre eine Revolution für den Welthandel
Angesichts des drohenden innenpolitischen und wirtschaftlichen Schadens könnte Trump daher eine unerwartete Kehrtwende vollziehen und eine Nullzollpolitik, besonders gegenüber Europa, als strategischen Ausweg ("Befreiungsschlag") in Betracht ziehen. Elon Musk hat ihm dies vorgeschlagen, genau wie Ursula von der Leyen. Eine Null-Zoll-Lösung wäre ein Segen für die Nordatlantik-Länder, und auch andere Länder könnten sich schnell anschließen. Selbstverständlich wäre diese Revolution für den Welthandel eine “geniale Idee” von Trump, und er würde sie als seinen „Sieg“ ausgeben.
Verbleiben die Zölle jedoch, wird eine erhebliche globale Wirtschaftskrise wahrscheinlich, mit Schäden, die wohl größer wären als alle Finanzkrisen der letzten Jahrzehnte. Bei einer globalen oder teilweisen Abschottung von Märkten durch Zölle, könnten sich allerdings Chancen für europäische Unternehmen ergeben, in die entstandenen Lücken zu treten. Die erfolgreiche Nutzung dieser Chancen hängt aber maßgeblich von der Einigkeit der europäischen Staaten und auch einer wirtschaftsfreundlichen Regierungspolitik in Deutschland ab. Die Fragmentierung Europas und das Fehlen eines echten Binnenmarktes in Bereichen wie dem Güter- und Personenverkehr stellen hierbei jedoch Herausforderungen dar.
China auf Konfrontationskurs
China sieht in den Zöllen einen Handelskrieg. Es wird allerdings einen eigenen, konfrontativen Weg gehen, da die Beziehungen zu den USA durch eine tiefere Konfrontation und unvereinbarere Positionen gekennzeichnet sind. China ist es zuzutrauen, eine harte eigene Zollpolitik gegenüber den USA beizubehalten und möglicherweise den Export wichtiger Güter einzuschränken, um die Abhängigkeit der Amerikaner von Chinas Produkten zu demonstrieren. China kann sich dieses Vorgehen leisten, weil es im Gegensatz zu Europa nicht zwingend Verbündete benötigt.
Druck auf Donald Trump
Von mehreren Seiten gibt es Druck auf Donald Trump: Die Demokraten organisieren erste Demonstrationen, was Trump jedoch kalt lässt. Doch wenn republikanische Abgeordnete fürchten, durch Trumps Zollpolitik die nächsten Wahlen haushoch zu verlieren, könnte das Trump kümmern. Darüber hinaus könnten auch finanzstarke Unterstützer Trumps monetäre Verluste erleiden, weil die durch wirtschaftliche Unsicherheit negativ beeinflusste Börse ihr Vermögen schmälert. Und nicht zuletzt droht die Stimmung in der Bevölkerung über kurz oder lang zu kippen, wenn die Lebenshaltungskosten explodieren und die Arbeiter über Rezessionsarbeitslosigkeit schimpfen.
Gerade unsichere Zeiten bieten Chancen für aktive Fondsmanager
Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten und bei Marktverzerrungen, wie sie durch pauschale Reaktionen auf politische Ereignisse (z.B. Zölle) entstehen können, bieten sich besonders für aktive Fondsmanager Chancen, unterbewertete Unternehmen zu identifizieren und überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Unsere Anlagestrategien sind zwar grundsätzlich langfristig ausgerichtet nach dem Motto „Time in the market beats timing the market“. Da wir jedoch langfristig denken und nicht nervös agieren, werden wir Fondsmanager bei ACATIS auch diese Phase aussitzen können, mit der Aussicht, inmitten der Krise qualitativ hochwertige Anlagen zu attraktiven Bewertungen aufzuspüren.
Welche Implikationen, falls überhaupt, hat der Zollkonflikt für unsere Fonds?
Es ist derzeit noch nicht verlässlich abzusehen, wo die Zoll-Schäden dauerhaft sind und wo sie nur schwach ausgeprägt oder sogar nicht existent sind. Typischerweise gehen solche Krisen nicht in wenigen Tagen vorbei. Wir rechnen im günstigsten Fall mit mehr Klarheit Ende diesen Quartals. In einigen Fonds warten die Fondsmanager oder Berater noch ab, in anderen wurde bereits gehandelt. Die wichtigsten Veränderungen sind in folgenden Fonds festzustellen:
ACATIS Value Event Fonds
Wir haben die Volatilität aktiv genutzt und gezielt Aktienpositionen aufgestockt. Auf der Anleiheseite haben wir einen Teil unserer stabilisierenden Staatsanleihen in Zeiten der Turbulenzen verkauft und uns stärker in Richtung renditestarker Anleihepositionen orientiert. Dennoch halten wir uns weiterhin einen erheblichen Teil an Liquidität vor, um bei weiteren Marktverwerfungen gezielt nachlegen zu können.
ACATIS IfK Value Renten
Es wurden keine großen Veränderungen aufgrund der jüngsten Zoll-Eskalationen vorgenommen. Durch den Kapitalmarktschock ist die Rendite von rund 5,9% auf ca. 6,5% im Fonds gestiegen. Der Fonds hat mehr Cash als üblich, und wenn der Markt es hergibt, kann der Fonds auch zu günstigeren Kursen kaufen, was sich meist nach 6 - 12 Monaten auszahlt.
ACATIS Datini Valueflex Fonds
Bisher gab es sehr wenige Anpassungen aufgrund der jüngsten Zoll-Eskalationen.
Der Fonds versucht nicht, die Volatilität zu glätten.
ACATIS QILIN Marco Polo Asien Fonds
Der auf China ausgerichtete Fonds steht nun sehr im Fokus, da die chinesischen Unternehmen durch die USA-Zölle sehr benachteiligt sind. Wir haben den Weltmarktführer in Solarglas Xinyi Solar bereits vollständig verkauft. Darüber hinaus eröffnet der Zollstreit natürlich auch attraktive Investitionsmöglichkeiten. So planen wir einen weiteren Ausbau unserer Exposure im chinesischen Halbleiterbereich, denn die chinesischen Einfuhrzölle auf Halbleiter werden zwar chinesische Endprodukte, die US-Halbleiter verbauen, teurer machen, gleichzeitig werden sie aber auch die chinesischen Halbleiterunternehmen weiter stärken. Zudem haben wir für ca. 10% des Portfolios eine Absicherung nach unten (bei doppelter Upside) eingeführt, die an die Wertentwicklung des China CSI Indexes geknüpft ist.
ACATIS Aktien Global Fonds
Wir sind seit Anfang März skeptisch bezüglich der USA und haben andere Märkte ausgebaut. Wir haben bereits Anfang März die US-Aktienquote reduziert und die Japanquote mit den Titeln AirWater, Lasertec, Rakuten, Terumo und Unicharm ausgebaut. Außerdem haben wir ein Produkt designen lassen, das von einer steigenden US-Inflation profitiert (2 Jahre Laufzeit, im Gewinn ab Inflationsrate von 3,15%). Anfang März und Anfang April haben wir jeweils out-of-the-money Put-Spreads (Long Put, Short Put) für den Fonds gekauft, die eine gewisse Teilabsicherung bieten.
ACATIS Fair Value Modulor Vermögensverwaltungsfonds
Bereits im Vorfeld zum Zollkrieg haben wir Skyworks Solutions (einen Zulieferer für Apple) komplett verkauft, sowie die Gewichtung von US-Titeln reduziert (u.a. Gewinnmitnahmen bei Nvidia, Microsoft etc.) oder verkauft (US-Krankenversicherer Centene). Auch haben wir Anfang März bereits mittels Put-Optionen einen Teil des US-Aktienportfolios abgesichert und Mitte März verdoppelt und zusätzlich eine weitere Optionsstrategie mit anderen Laufzeiten zur Kursabsicherung implementiert.
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